Viele Meisterschüler*innen kennen das Gefühl:
„Was, wenn ich blockiere?“ – „Was, wenn ich eine Frage nicht beantworten kann?“ – „Ich fühl mich unsicher beim Reden vor Prüfern…“
Die gute Nachricht: Souveränes Auftreten kann man üben – und es beginnt im Kopf.
1. Nervosität ist ganz normal – und sogar hilfreich
Eine gewisse Aufregung steigert deine Aufmerksamkeit. Das Problem ist nicht die Nervosität selbst, sondern der Umgang damit.
Denk stattdessen:
„Ich bin vorbereitet. Ich muss nicht perfekt sein – ich bin lösungsorientiert.“
2. Klarheit = Sicherheit
Wenn du deine Projektarbeit wirklich verstehst, fühlst du dich automatisch sicherer. Das bedeutet:
Klare Ziele kennen („Was will ich mit meinem Projekt erreichen?“)
Entscheidungen begründen können („Warum habe ich Variante A gewählt?“)
Zusammenhänge erklären („Wie hängen Technik, Wirtschaft & Personalführung zusammen?“)
Tipp: Schreibe dir alle möglichen Fragen zu deinem Projekt auf und beantworte sie laut – immer wieder.
3. Ruhig atmen – klingt einfach, hilft aber enorm
Die „4-6-Atmung“ vor dem Gespräch:
- 4 Sekunden einatmen
- 4 Sekunden Luft anhalten
- 6 Sekunden langsam ausatmen
- 3x wiederholen
Danach wirkt deine Stimme ruhiger, dein Körper entspannter – und dein Kopf klarer.
4. Sprich vor Menschen – oder in dein Handy
Viele blockieren nicht wegen des Wissens, sondern weil sie es nicht gewohnt sind, frei zu sprechen.
Tipp:
- Nimm dich mit dem Handy auf, wenn du Fragen beantwortest.
- Schau es dir an – du wirst merken, dass du mehr weißt als du denkst.
Oder noch besser: Übe mit einem Kollegen, Partner oder Spiegel.
5. Sag’s, wie du es im Betrieb sagen würdest
Das Fachgespräch ist kein Vortrag, sondern ein praktisches Gespräch auf Augenhöhe.
Denk nicht: „Ich muss klingen wie ein Professor“, sondern:
„Ich erkläre, wie ich in meiner Firma Lösungen finde.“
Sei sachlich, lösungsorientiert, menschlich.
6. Was tun, wenn du etwas nicht weißt?
Niemand kann alles wissen. Es kommt darauf an, wie du damit umgehst.
So reagierst du professionell:
„Ich sehe die Frage als Hinweis auf einen möglichen Risikopunkt. Spontan würde ich sagen…“
Oder:
„Das müsste ich im Betrieb prüfen bzw. rückversichern – ich würde so vorgehen…“
So zeigst du Problemlösungskompetenz statt Wissenslücke.
7. Positive Selbstansprache – das klingt komisch, wirkt aber
Sag dir vor dem Gespräch nicht:
„Ich hab Angst, ich schaff das nicht…“
Sag dir stattdessen:
„Ich bin vorbereitet. Ich habe das Projekt gemacht. Ich bin kein Schüler – ich bin Fachkraft.“
Sprich mit dir wie mit deinem besten Kollegen.
Fazit
Das Fachgespräch ist kein Verhör – sondern der Moment, in dem du zeigst, dass du ein Meister bist:
- Mit Überblick
- Mit praktischer Erfahrung
- Mit Verantwortung
Du musst nicht perfekt sein – aber du musst du selbst sein. Fachlich, ruhig, klar.